Schattenökonomien
Über das Unsichtbare, das jedes Bild mitfinanziert.
Was kostet ein Bild?
Nicht in Euro, sondern im Inneren.
Es gibt Ausgaben, die keine Rechnung stellen.
Stunden des Zweifelns, viel Geduld und eine große Portion Vertrauen,
dass die Intuition in Verbindung mit dem Auge mehr weiß als der Kopf.
Die Schattenökonomie der Fotografie rechnet in unsichtbaren Währungen.
Sie zieht Zinsen auf Aufmerksamkeit, auf den Mut, nichts zu erzwingen,
auf den Luxus, ruhig zu bleiben, während alles drängt.
Fotografie ist ein Tauschgeschäft zwischen Kontrolle und Hingabe.
Das Licht offenbart, was der Schatten verhandelt.
In meinen Bildern steckt immer etwas Unbezahltes.
Gedanken, die ihrer Zeit voraus sind.
Gefühle, die bleiben. Momente, die mich überlisten.
Diese unsichtbaren Investoren – Zweifel, Zeit, Emotion – sie mischen überall mit.
Sie halten das Ganze zusammen.
Ohne sie bliebe jedes Bild nur Oberfläche, kein Gespräch.
Am Ende bleibt das Licht.
Und die feine Vermutung, dass das Unsichtbare die eigentliche Währung ist.
